Wie das DRK die Herausforderungen der nächsten Dekade meistert

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Das Deutsche Rote Kreuz hat sich mit der DRK-Strategie 2030 ambitionierte Ziele gesetzt. Die strategische Neuausrichtung wurde vom Bundesverband in einem umfassenden, mehrjährigen Prozess entwickelt, bei dem die Beteiligung der Verbände und der Bevölkerung besonders im Fokus steht.

„Füreinander da. Miteinander stark.“, lautet der Leitsatz der DRK-Strategie 2030. Unter diesem Motto setzt der gesamte Verband seit dem Beschluss der Strategie im Jahr 2021 die neuen strategischen Ziele um. 

Die Beteiligung von Haupt- und Ehrenamtlichen war von Beginn an ein Hauptmerkmal der Strategieentwicklung. Neben der Befragung von Haupt- und Ehrenamtlichen im DRK wurde auch eine repräsentative Befragung der Bevölkerung in Auftrag gegeben, die ergründen sollte, wie Menschen in Deutschland auf das DRK blicken und welche Erwartungen sie an das Rote Kreuz haben. Daneben wurden elf Interviews mit Expertinnen und Experten und Kooperationspartnern des DRK durchgeführt. So zum Beispiel mit einem Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Bundesinnenministeriums. Die Ergebnisse der Interviews und Befragungen wurden dann in einem mehrmonatigen Prozess im Verband diskutiert und schließlich als DRK-Strategie 2030 formuliert. Insgesamt haben sich so mehr als 11.000 Menschen an der Formulierung der Strategie beteiligt. Bei den zwei vorangegangenen Strategieprozessen im DRK war der Fokus etwas anders gesetzt. „Nun erreichen wir das erste Mal Menschen in großer Bandbreite“, so der DRK-Vizepräsident Volkmar Schön.

Beteiligung ermöglichen

Der Wunsch nach großer Beteiligung zieht sich wie ein roter Faden durch den Strategieprozess des DRK. So wird auch in den formulierten Strategiezielen deutlich, dass das DRK erfolgreich ist, wenn Personen im Verband aktiv an der Umsetzung beteiligt sind. In einem Teilziel der Strategie heißt es: „Das DRK mobilisiert Menschen und Ressourcen für die langfristig gesicherte Erfüllung seines Auftrags.“ Und auch das zweite Hauptziel der Strategie betont, dass die Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft im Dialog gestaltet wird. 

In insgesamt drei Hauptzielen mit jeweils drei Teilzielen beschreibt das DRK, wie sich der Verband bis 2030 aufstellt. Neben der Anpassung von Struktur und Prozessen wurden auch die Themen Nachhaltigkeit, Erfahrungsaustausch, gegenseitige Wertschätzung, aber auch Diversität und die innerverbandliche Zusammenarbeit als Meilensteine für einen erfolgreichen Verband der Zukunft identifiziert.

Den Überblick zur Umsetzung der vielfältigen Ziele behält die Steuerungsgruppe zur DRK-Strategie 2030. Neben Volkmar Schön sind in der Gruppe sechs weitere Aktive aus dem DRK vertreten. Annette Strauß vertritt als Bundesleiterin der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit die fünf Gemeinschaften, die Generaloberin Gabriele Müller-Stutzer ist Vertreterin der Rotkreuzschwestern. Mit Anke Marzi, Vorstandsvorsitzende des Landesverbands Rheinland-Pfalz, und Georg Kamp, Vorstand des Landesverbands Hamburg, sind zwei DRK-Landesverbände in der Gruppe vertreten. Die Landespräsidenten Norbert Södler, Landesverband Hessen, und Michael Burkert, Landesverband Saarland, vertreten den Präsidialrat. Komplettiert wird die Gruppe durch den DRK-Generalsekretär Christian Reuter und den stellvertretenden Vorsitzenden des DRK-Kreisverbands Hamburg Altona und Mitte, Marcus Janßen.

Volkmar Schön betont, dass die Gruppe zwar Umsetzungsangebote formuliert und Hinweise geben kann, die Umsetzung selbst aber im gesamten Verband geschieht: „Die Gruppe ist weder ‚Aufpasser‘, noch kann sie etwas durchsetzen. Als vielfältiger Verband können wir in der Gruppe aber gemeinsam besprechen, welche Anregungen wir geben möchten“, so Schön.

Umsetzungsangebote für alle

Die Umsetzungsangebote für die Strategie sollen alle Aktiven im Verband dabei unterstützen, selbstständig Projekte im Rahmen der Strategie umzusetzen – egal ob ehrenamtlich aktiv oder hauptamtlich angestellt.

Mit dem Förderprogramm zur Strategie werden zurzeit beispielsweise fünf unterschiedliche Projekte im DRK finanziell unterstützt: die ehrenamtliche Ausbildung mit Virtual Reality, die Gewinnung von jungen Rentnerinnen und Rentnern für das Ehrenamt, Schulungen zur Nutzung von Google Ad Grants, der Aufbau des „Team Sozial“ im Landesverband Sachsen und die Förderung von Frauen in ehrenamtlichen Leitungspositionen im Landesverband Baden-Württemberg.

Ein weiterer Baustein sind die Schulungsprogramme zur Strategieumsetzung. Im vergangenen Jahr konnten 30 Ehren- und Hauptamtliche aus dem gesamten Verband an der Schulungsreihe „Nachhaltige Organisationsentwicklung“ teilnehmen und ihre Strategievorhaben gemeinsam weiterent­wickeln. Und auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Schulungsangebot. Das kostenlose Programm „Erfolgreiches Projektmanagement in Veränderungsprozessen“ richtet sich an alle, die in das Thema einsteigen. Das erste Modul findet im Juni 2024 statt.

Wer sich mit den Inhalten der Strategie auseinandersetzen möchte, kann am Online-Stammtisch der DRK-Strategie mitdiskutieren. Alle zwei Monate diskutieren die Teilnehmenden über ein Ziel oder einen Aspekt der Strategie. In der Vergangenheit ging es um Digitalisierung, Wissensmanagement oder um die DRK-Grundsätze. 

Eine weitere Möglichkeit, um sich aktiv einzubringen, ist die Online-Diskussionsreihe „Gen Z und Alpha im Ehrenamt: Ist das DRK noch attraktiv für junge Menschen?“. Aus verschiedenen Perspektiven wird das Thema mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen diskutiert. Die Ergebnisse werden am 10. Oktober in einem Online-Panel vorgestellt und innerverbandlich diskutiert. 

Passende Bedingungen für alle Gliederungen

Neben der direkten Beteiligung am Umsetzungsprogramm arbeiten die Landesverbände auch an der Umsetzung strategischer Ziele. Um den jeweiligen Bedingungen und Herausforderungen vor Ort gerecht zu werden, haben die Landesverbände in der Regel eigene Strategiepapiere formuliert und diese mit den Zielen der DRK-Strategie 2030 verknüpft. 

Die DRK-Strategie 2030 ist der Wegweiser für die nächsten Jahre und setzt klare Leitplanken für den gesamten Verband. Von der Stärkung der Gemeinschaften bis hin zur Nachhaltigkeit – die Strategie umfasst vielfältige Handlungsfelder. Im kommenden Jahr wird sich der Verband bereits fünf Jahre mit der Strategie auseinandergesetzt haben. Wie erfolgreich das war, wird die begleitende Evaluation zeigen. Für Volkmar Schön gibt es aber bereits heute einen wichtigen Indikator für den Erfolg der Strategie: „Es ist uns mit den unterschiedlichen Angeboten gut gelungen, dass Personen mit unterschiedlichen Rollen im Verband miteinander ins Gespräch kommen“, so der Vizepräsident. Ein wichtiger Schritt für mehr Beteiligung. 

Ein Beitrag von:
Thomas Eichmann
Referent Strategie / Verbandsentwicklung
DRK-Generalsekretariat
E-Mail: t.eichmann@drk.de 

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