Mobilität und Teilhabe für Menschen in allen Lebenslagen

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Imagebild: Mobilität und Teilhabe für Menschen in allen Lebenslagen

Aktiv und mobil sein – das ist für einige Menschen eine Herausforderung, vor allem wenn körperliche Beeinträchtigungen oder das fortschreitende Alter die Bewegungsfähigkeit einschränken. 

Doch Mobilität bedeutet mehr als nur Fortbewegung: Sie ist der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die keinem Menschen verwehrt sein sollte. Aus der Herausforderung hat das Deutsche Rote Kreuz eine Aufgabe gemacht. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Mobilitätsprojekten, die älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen helfen, weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. 

Zurück zur Mobilität: Aktivierende Hausbesuche

Eines dieser Projekte ist der aktivierende Hausbesuch. Der DRK-Kreisverband Calw e.V. berichtet, dass sie mit diesem Angebot für ältere Menschen bisher sehr gute Erfahrungen machen. Das belegt auch die Geschichte der 88-jährigen Erika eindrucksvoll (der Name wurde von der Redaktion geändert).  Sie hat trotz schwerer Stürze und einer Beckenfraktur mit Unterstützung des DRK und der aktivierenden Hausbesuche zu alter Stärke zurückgefunden. Nach ihrer Reha und der Physiotherapie zuhause suchte sie gezielt nach weiteren Möglichkeiten, um ihre Mobilität zu verbessern. Eine Anzeige hat sie schließlich auf das Angebot des DRK aufmerksam gemacht, und sie dazu veranlasst, ein erstes Treffen zu vereinbaren. Seitdem wird sie regelmäßig von Aktivierungscoach Manuela Tiburski betreut, die individuell auf Erikas Bedürfnisse eingeht und mit viel Einfühlungsvermögen sowie Fachwissen die Therapie gestaltet. 

Woche für Woche lernt Erika neue Übungen und Techniken, die sie zwischen den Besuchen eigenständig umsetzt. Laut Kreisverband ist die körperliche Verbesserung jedoch nur ein Teil des Erfolgs. Auch sozial hat Erika durch die Hausbesuche wieder Anschluss gefunden. „Die Hausbesuche haben mir nicht nur körperlich geholfen, sondern auch soziale Kontakte wiederhergestellt“, wird Erika zitiert. „Ihr Beispiel zeigt eindrucksvoll“, so der DRK-Kreisverband, „wie wichtig Mobilitätsangebote sind, um Menschen sowohl physisch als auch sozial zu unterstützen und vor Isolation zu bewahren“.

Mobilitätsdienste im DRK: Mehr als nur Transport

Doch die aktivierenden Hausbesuche sind nur ein Beispiel für das breite Spektrum an Mobilitätsdiensten des DRK. Der DRK-Fahrdienst etwa ermöglicht Menschen, die aufgrund von Alter, gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Behinderungen nicht mehr selbstständig mobil sind, wichtige Orte wie Arztpraxen oder Supermärkte, aber auch den Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu erreichen. Was diesen Dienst besonders macht, ist die individuelle Begleitung durch die Fahrerinnen und Fahrer. 

Sie bieten mehr als nur einen Transport: Durch ein freundliches Gespräch und 
die unterstützende Begleitung vermitteln sie den Fahrgästen Sicherheit und Geborgenheit.

Das DRK setzt im Fahrdienst inzwischen verstärkt auf moderne Technologien, um seine Dienstleistungen zu verbessern und effizienter zu gestalten. So können Fahrten mittlerweile auch über digitale Buchungssysteme organisiert werden, was sowohl den Nutzenden als auch den Mitarbeitenden den Alltag erleichtert. Gleichzeitig werden die Fahrerinnen und Fahrer regelmäßig geschult, um beispielsweise demenziell erkrankten oder mobil stark eingeschränkten Personen bestmöglich zu helfen.

Betreuungs- und Besuchsdienste: Unterstützung im Alltag

Neben den reinen Mobilitätsdiensten bietet das DRK weitere umfassende Unterstützungsangebote. Betreuungs- und Besuchsdienste helfen älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen, weiterhin am sozialen Leben teilzuhaben. Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende begleiten die Betroffenen zu Arztbesuchen, Veranstaltungen oder Spaziergängen. Diese Dienste leisten nicht nur praktische Hilfe, sondern sorgen auch für wertvolle soziale Interaktionen. Gerade für Menschen, die durch ihre Mobilitätseinschränkungen Gefahr laufen, zu vereinsamen, sind solche regelmäßigen Kontakte oft ein wichtiger Anker im Alltag.

Auch die Besuchsdienste des DRK tragen dazu bei, soziale Isolation zu verhindern. Ehrenamtliche besuchen regelmäßig Personen, die aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigungen nur schwer am Leben ihrer Gemeinschaft teilnehmen können. Diese Besuche bieten nicht nur Gesellschaft, sondern stärken auch das Gefühl der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft.

Hausnotruf: Mehr Sicherheit im Alltag

Beim Thema Mobilität und Selbstständigkeit ist auch der Hausnotruf eine besondere Hilfe. Menschen, die trotz körperlicher Einschränkungen in ihren eigenen vier Wänden bleiben möchten, bietet dieses System eine wichtige Sicherheitsgarantie. Im Notfall können die Betroffenen per Knopfdruck Hilfe anfordern und erhalten so schnell die notwendige Unterstützung. Für viele bedeutet dieses Angebot damit nicht nur ein Plus an Sicherheit, sondern auch ein Stück mehr Unabhängigkeit im Alltag.

Als besondere Erweiterung dieses Angebots steht inzwischen auch der mobile Notruf zur Verfügung, der auch außerhalb des eigenen Hauses genutzt werden kann. So können die Menschen etwa während eines Spaziergangs oder bei Erledigungen sicher sein, im Notfall Unterstützung zu erhalten.

Tagespflege: Mobilität und Gemeinschaft im Einklang

In vielen Regionen Deutschlands betreibt das DRK auch Tagespflegeeinrichtungen, die eine Kombination aus Pflege, Betreuung und sozialen Aktivitäten anbieten. Dies ermöglicht den Betroffenen, den Tag in Gesellschaft zu verbringen, an verschiedenen Programmen teilzunehmen und abends wieder in ihr Zuhause zurückzukehren. Diese Form der Betreuung verbindet den Mobilitätsaspekt mit sozialer Teilhabe und sorgt dafür, dass die Menschen auch weiterhin aktiv bleiben können.

Zukunftsorientierte Mobilitätsprojekte: Ein Blick nach vorn

Das DRK entwickelt seine Mobilitätsprojekte ständig weiter. In Fragen der Optimierung und Effizienz spielt die Einbindung digitaler Lösungen eine wachsende Rolle. Besonders hervorzuheben ist die Einführung von Apps und Online-Plattformen, die Nutzenden ermöglichen, Fahrdienste, Begleitdienste und ähnliche Angebote einfacher in Anspruch zu nehmen. Dies spart Zeit und sorgt für eine noch individuellere Betreuung.

Auf den folgenden Seiten werden zwei aktuelle Mobilitätsprojekte vorgestellt, ein Projekt beschäftigt sich mit dem Einsatz von Alexa als Alltagserleichterung für Seniorinnen und Senioren, das andere will die Mobilität und Selbstbestimmung mobilitätseingeschränkter Menschen mit einem Rollstuhlfahrrad verbessern. Auch diese beiden Projekte zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig, innovativ und zukunftsorientiert das DRK arbeitet, um Menschen in verschiedensten Lebenslagen zu unterstützen und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. 

Das Deutsche Rote Kreuz setzt sich unermüdlich dafür ein, dass niemand aufgrund von Alter oder Einschränkungen ausgegrenzt wird. Mobilitätsprojekte wie diese zeigen, wie wichtig diese Arbeit ist – für den Einzelnen und für die Gemeinschaft – und wird auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und Lebensqualität leisten.

Ein Beitrag der News-Redaktion.

© Kristin Börner/DRK-Kreisverband Calw e. V.